Ostereier mit Eierlikör im Test

Eierlikör im Osterei, ein Klassiker! Doch welches Eierlikörei schmeckt am besten?

Eierlikör gehört zu Ostern wie der Weihnachtsstern zu Weihnachten. Bei fast allen Schokoladenproduzenten, die Schoko-Ostereier herstellen, ist er zu finden. Mit ganz unterschiedlichen Geschmackserlebnissen. Hier das Testergebnis:

Platz 1 – 3

  • Platz 1: Eierlikör-Osterei von Verpoorten

  • Platz 2: Eierlikör-Osterei von Heilemann

  • Platz 3: Eierlikör-Osterei von Rausch

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Und das waren die Test-Kandidaten:

Confiserie Rabbel

Obwohl es die Confiserie bereits seit 1907 gibt – sie ist in Westernkappeln (Nordrhein-Westfalen) angesiedelt – kannte ich sie nicht. Das Ei macht mit der weißen Schokolade optisch was her.

Aber leider war für mich die Optik auch der einzige Pluspunkt. Der Hohlkörper des Schoko-Eis ist ziemlich dickwandig geraten. Bezeichnet wird das Ei als Eierlikör-Pralinen-Ei. Gefüllt ist die Schokoladenhülle mit einer recht dicken Trüffelfüllung mit einem Eierlikör-Anteil von nur 5,4 %. Somit ist geschmacklich der Eierlikör fast gar nicht präsent. Insgesamt ist das Ei etwas zäh und zu süß. Geschmacklich Note 5, optisch Note 2!

Schokoladenhaus Rausch

Das Ei von Rausch ist ebenfalls wie Rabbel aus einem Hohlkörper außen aus dunkler Schokolade, innen hat es eine dünne Wand aus weißer Schokolade, so ähnlich wie bei den Kinder-Überraschungseiern. Der Eierlikör ist recht dickflüssig, fast an der Grenze zur Mousse. Er wirkt im ersten Moment recht alkoholisch, kommt dann aber geschmacksintensiv daher.  Geschmacklich insgesamt gut gemacht. Note 2-3.

Mest-Osterei mit Eierlikör

Während die meisten Ostereier bei etwa 20 g Gesamtgewicht liegen, wiegt das Osterei von Mest mit 30 g. Es ist jedoch nicht ein einziger Hohlkörper, sondern besteht aus zwei Hälften. Das kann ein Vorteil sein, weil das Verhältnis von Schokolade und Füllung gut ausbalanciert ist. Beim Marzipanhersteller Mest ist – welche Überraschung! – Marzipan mit Eierlikör drin. Von dem sehr guten Marzipan schmeckt man allerdings wenig. Es ist komplett mit Eierlikör getränkt. Der Marzipangeschmack geht unter, statt dessen kommt Alkohol und Eierlikör extrem durch. Note 3.

Lindt

Das Schoko-Ei besteht aus einem Hohlkörper aus dunkler Schokolade, der komplett mit flüssigem Eierlikör gefüllt ist. Auch hier drängt sich die alkoholische Note zu sehr in den Vordergrund. Die Schokolade hinterlässt ein schleimiges Gefühl am Gaumen. In der Werbung würde man wahrscheinlich von zartem Schmelz sprechen. Auf mich wirkt es eher unangenehm klebrig. Note 4.

Sawade – das Schoko-Ei aus Berlin

Der Hohlkörper aus dunkler Schokolade ist ungewöhnlich dickwandig, eigentlich viel zu dick im Verhältnis zum flüssig-cremigen Eierlikör. Der Schokolade fehlt die knackige Leichtigkeit, was sehr schade ist, weil der Eierlikör sehr gut schmeckt, ganz ohne alkoholische Penetranz. Note 3.

Das Reber-Osterei

Bei meinem Nougateier-Test war ja das Ei von Reber für mich ein Favorit. Eierlikör ist dagegen enttäuschend. Die helle Schokolade des Hohlkörpers punktet nicht durch Kakaonoten, der cremigen Füllung fehlt der Geschmack von Eierlikör, wirkt irgendwie undefinierbar. Man merkt vor allem Alkohol. Note 4.

Lauenstein

Die Pralinen von Lauenstein sind oft sehr filigran und kunstvoll verziert. So auch das Schokoladen-Eierlikör-Ei. Leider hat die Zartbitter-Schokolade kaum herb-süße Kakaonoten und in der cremigen Füllung lässt sich der Geschmack von Eierlikör nur erahnen. Geschmacklich Note 4, optisch Note 2.

Heilemann – Eierlikör flüssig

Der Hohlkörper aus dunkler Schokolade mit 62 % ist schön knackig und hat deutliche Zartbitter-Noten. Hätte der Eierlikör ein wenig mehr Geschmack und weniger Dominanz des Alkohols, wäre es ein perfektes Osterei, so leider nur Note 2-3.

Niederegger – Ei mit flüssigem Likör

Der Hohlkörper aus dunkler Schokolade ist ungewöhnlich dickwandig, eigentlich viel zu dick im Verhältnis zum flüssig-cremigen Eierlikör. Der Schokolade fehlt die knackige Leichtigkeit, was sehr schade ist, weil der Eierlikör sehr gut schmeckt, ganz ohne alkoholische Penetranz. Note 3.

Peters – hübsch verziert

Das Ei punktet vor allem durch die hübsche Verzierung. Ansonsten enthält es eine undefinierbare Crème, die den Eierlikör nur erahnen lässt. Wenigstens ist der Alkohol recht dezent im Hintergrund. Die dunkle Schokolade hat keine Zartbitter-Noten und dem Eier-Hohlkörper fehlt die knackige Leichtigkeit. Note 4.

Wagner – Eierlikör flüssig

Eigentlich bin ich ein Fan der Wagner-Ostereier. So punktet Wagner  bei diesem Osterei mit knackiger Schokolade. Das Ei enthält allerdings unverhältnismäßig viel Eierlikör, was der dunklen Schokolade nicht unbedingt gut tut und die Kakaonoten vermissen lässt. Der Eierlikör übertönt alles andere. Note 3-4.

Ostereier mit Eierlikör von Aldi Nord

Bei Discountern bin ich immer skeptisch. Preislich liegen die Ostereier

Aldi Nord

von Aldi natürlich weit unter den Confiserie-Preisen. Bevor ich ein Osterei von Peters oder Lauenstein kaufen würde, wäre Aldi mein Favorit. Die Eierlikörfüllung ist nicht penetrant, die Schokolade kommt knackig leicht daher, besticht zwar nicht gerade durch ausgeprägte Schokoladigkeit, ist aber durchaus ok. Note 2-3.

Verpoorten – Klassiker par excellance

Die Eier von Verpoorten gibt es in verschiedenen Größen. Für diesen Test hatte ich die mittlere Größe mit ca. 15 g pro Ei (andere Eier wiegen ca. 20 g) und nur die gefüllte Variante mit Zartbitterschokolade. Das kleine Ei besteht aus zwei zarten, dünnwandigen Hälften. Das hat den Vorteil, dass das Verhältnis zwischen Eierlikörfüllung und Holhlkörper sehr ausgewogen ist. Der flüssige Eierlikör in der Farbe “Eigelb” wirkt nicht penetrant, sondern schmeckt genau so, wie man sich Eierlikör vorstellt. Die Zartbitterschokolade ist deutlich als solche zu erkennen. Auch wenn das Urteil hier Marken-Klischees bedient: Verpoorten ist eindeutig das beste Osterei mit Eierlikör. Note 1-2. Zur Note 1 konnte ich mich nicht ganz durchringen, bestimmt gibt es noch Highlights, die ich nicht kenne.

Das Testergebnis ist natürlich mein subjektives Empfinden. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, sollte sich durch das Angebot futtern. Ich hatte jedenfalls meinen Bedarf an Ostereiern mit Eierlikör schon vor Ostern gedeckt.

Text und Fotos: Birgit Puck